Die Zahl der an Diabetes erkrankten Menschen in Deutschland steigt kontinuierlich an und damit auch die Beratungs-/Betreuungsnachfrage in der Marien-Apotheke. Das hat uns dazu veranlasst, uns auf Ihre Nachfragen durch zahlreiche Fort- und Weiterbildungen weiter zu qualifizieren.
Aber was ist Diabetes eigentlich?
Diabetes ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der die Verwertung der Kohlenhydrate (Zucker) gestört ist. Ursache der Erkrankung ist ein Mangel an Insulin (Hormon aus der Bauchspeicheldrüse), welches dafür sorgt, Zucker aus dem Blut in die Körperzellen zu transportieren. Der Diabetiker kann nicht genügend körpereigenes Insulin produzieren, so dass es bei ihm zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel kommt. Er ist darauf angewiesen, Insulin zu spritzen oder blutzuckersenkende Medikamente einzunehmen.
Normaler Blutzuckerwert: 1 – 1,2g/Liter Blut 100-120 mg /dl
(Gemessen mind. eine Stunde nach der letzten Mahlzeit)
Die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) liegt vor, wenn bei wiederholter Messung der Nüchternwert über 120 mg/dl liegt, oder nach der Aufnahme von Zucker mit der Nahrung über 200 mg/dl ansteigt.
Man unterscheidet zwei Diabetes-Typen:
Jugendlichen-Diabetes (Typ I):
- Beginn der Erkrankung meist zwischen dem 15. und 20. Lebensjahr
- Personen sind oft schlank, hager
- Krankheitsbeginn meist plötzlich (z.B. nach Infektionskrankheiten)
- Absoluter Insulinmangel durch Zerstörung der insulinproduzierenden Zellen im Pankreas => Insulin muss gespritzt werden
- Schwer einstellbar, Neigung zu Blutzuckerschwankungen
Erwachsenen-Diabetes (Typ II):
- Betroffene sind meist übergewichtig
- Tritt meist nach dem 40. Lebensjahr auf
- Frauen sind häufiger betroffen als Männer
- Der Blutzuckerspiegel ist gut einstellbar, nur geringe Blutzuckerschwankungen, gutes Ansprechen auf Tabletten und auf Diät
Als Hauptursache für den Ausbruch des Typ-II- Diabetes gelten vor allem
- Zu reichliche Ernährung (Durch die vermehrte Zuckeraufnahme muss die Bauchspeicheldrüse übermäßig viel Insulin produzieren. Geschieht dies über einen längeren Zeitraum, sind die Zellen irgendwann erschöpft, so dass nicht mehr genügend Insulin zur Verfügung steht, den Zucker im Blut in die Körperzellen zu transportieren)
- Falsche Ernährung
- Mangelnde Bewegung
- Zuviel Alkohol
- Stress
Den Typ-II-Diabetes kann man, wenn man frühzeitig handelt, erfolgreich behandeln, indem man die Insulin produzierenden Zellen durch eine geeignete Diät entlastet.
Warum ist ein zu hoher Blutzuckerspiegel so gefährlich?
Ist der Blutzuckerspiegel über einen längeren Zeitraum zu hoch, kann es zu Veränderungen an den kleinen und großen Gefäßen sowie zu einer Schädigung des Nervensystems kommen. Die Sehkraft kann bis zum Erblinden abnehmen, und die Gefäße der Niere sowie des Herzens können geschädigt werden, bei Männer ist oft Impotenz die Folge von Gefäßerkrankungen. Ist das Nervensystem betroffen, sind das Empfinden für Temperatur, Schmerz und der Tastsinn beeinträchtigt. Besonders gefährdet sind hier die Füße, welche regelmäßig auf Wunden überprüft werden sollten. Die Pflege sollte hier von fachkundigem Personal (medizinische Fußpfleger/innen) durchgeführt werden. Auch trockene Haut durch verminderte Schweißproduktion spielt eine Rolle.
Hier helfen z.B. reichhaltige Cremes und Lotionen.
Wie verhalte ich mich als Diabetiker richtig?
- Richtige Ernährung (Kohlenhydrat-Austauschtabelle besorgen!)
- Viele kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt
- Viel Bewegung
- Regelmäßig den Arzt aufsuchen und wichtige Blutwerte überprüfen lassen
- Regelmäßig Blutzuckerwerte messen (mind. 3 x tägl.)
- Besorgen Sie sich am besten ein eigenes Blutzuckermessgerät, lassen sie sich in der Apotheke beraten!